ÜBER COLOURSTRINGS

Gerade der anfängliche Instrumentalunterricht sollte auf höchstem Niveau erteilt werden, denn diese ersten Jahre sind entscheidend für die gesamte musikalische Zukunft des Kindes.

Vor diesem Hintergrund wurde die Colourstrings-Methode von den ungarischen Brüdern Géza (Violine) und Csaba Szilvay (Cello) entwickelt. Die Philosophie des Musikpädagogen, Komponisten und Musikethnologen Zoltán Kodály bildet das Fundament von Colourstrings.

Helsinki Junior Strings: J. Turina, La oración del torero

Conductor: Géza Szilvay

WAS IST COLOURSTRINGS ?

 

In fast 40 Jahren erfolgreicher Unterrichtspraxis immer weiterentwickelt und überarbeitet, ermöglicht diese Streichermethode in einzigartiger Weise eine Anfängerausbildung, die von Beginn an alle späteren technischen und musikalischen Anforderungen des Instruments umfassend schult. Dabei steht das Kind mit seinen Bedürfnissen und spezifischen Entwicklungsphasen immer im Zentrum der Konzeption.


Mit großem Weitblick baut Colourstrings alle relevanten Spielelemente der Streicherliteratur in geschickter effektiver Verknüpfung und Folge lückenlos und behutsam auf. Der Schüler erhält so eine ganzheitliche Ausbildung, die ihm die Möglichkeit eröffnet, das Instrument mit all seinen Facetten wirklich zu beherrschen. Dabei lässt die Struktur des Materials sehr viel Raum für die jeweilige Lehrer- und Schülerpersönlichkeit. Colourstrings schafft einen Rahmen, den Lehrer und Schüler mit ihrer eigenen Kreativität, Phantasie und Musikalität füllen können.



Die Konzeption von Colourstrings ermöglicht zeitgleich


  • • die Entwicklung des emotionalen Erlebens der Musik
  • • die Entwicklung des intellektuellen Verstehens (Musiktheorie)
  • • den Aufbau einer fundierten Spieltechnik
  • • die Entwicklung des Inneren Hörens (mithilfe der relativen Solmisation)

Farben und Symbole transportieren komplexe Inhalte


Das Wahrnehmungsvermögen des Kindes wird durch die funktionelle Verbindung der Sinne verstärkt: Jedes neue Element wird so vermittelt, dass es gleichzeitig visuell (durch Bilder und Symbole) und auditiv erfahren und begriffen wird. Auf diese Weise wird Neues besonders tief und dauerhaft verinnerlicht.

So werden beispielsweise die Geigensaiten durch vier verschiedenfarbige Charaktere veranschaulicht. Die Figuren verdeutlichen die unterschiedlichen Tonhöhen der Saiten.

Musikalische Elemente und Parameter wie Rhythmen, Tonhöhen, Intervalle etc. werden durch Farb- und Bildsymbole eingeführt. Diese Illustrationen übermitteln selbst komplexere musikalische Begriffe und Strukturen in die Verstandeswelt des Kindes.

Der Schüler liest und schreibt Musik von Beginn an. Beim Spielen und Lesen von Musik verbinden sich Bewegungen mit geistigen Prozessen im Gehirn. Das Spielen des Instruments entwickelt sich so allmählich auch zu einer intellektuellen Tätigkeit.

Colourstrings bietet eine ganzheitliche Ausbildung, mit Hilfe derer die Kinder zu klugen, verständigen kleinen Musikern werden.

Die Colourstrings Methode hat den Einzelunterricht als Basis, ergänzt durch Unterricht in der Gruppe, um schon sehr früh kammermusikalische Fähigkeiten auszubilden.

Aletta spielt aus den Colourstrings Violin Rascals Band 1
”Über den Wolken, unter den Wolken” von Lázló Rossa.
Kaija Hakkila, Klavier

ENTWICKLUNG DER SPIELTECHNIK

 

-- Natürliche Flageoletts --

Als erste Methode in der Geschichte der Streicherpädagogik bedient sich Colourstrings systematisch natürlicher Flageoletts, um die ersten technischen Fähigkeiten auf dem Instrument zu entwickeln.

Aletta (6 Jahre alt) spielt „natürliche Flagioletts“

-- Oktav-Flageoletts --

Aletta spielt octave Oktav-Flageoletts

Durch z.B. Oktavflageoletts wird das gesamte Griffbrett erkundet. Der Arm führt schon sehr früh Lagenwechselbewegungen aus und das Kind erlernt sofort einen sehr freien, unverkrampften Umgang mit dem Instrument.

Auch für die Entwicklung der Bogentechnik ist das regelmäßige Spielen von Flageoletts sehr hilfreich: Der flötenähnliche, intensive, reine Klang eines Flageoletts kann nur dann entstehen, wenn das Kind gerade streicht, mit entsprechender Geschwindigkeit und Bogenlänge, richtig dosiertem Bogenhaar auf der Saite und ohne zuviel Druck auf die Saite auszuüben.

-- Lagenwechsel --

Schon sehr früh macht der Arm die Bewegungen des Lagenwechsels, wodurch das Kind von Anfang an eine sehr freien und unbekümmerten Umgang mit dem Instrument lernt und sich auf dem ganzen Griffbrett zu Hause fühlt.

Aletta spielt Quint- und Oktavflageoletts

-- Linke-Hand-Pizzicato --

Aletta spielt “Pizzicato der linken Hand” (unterste Zeile),
gleichzeitig koordiniert Yvonne die Bewegungen der rechten Hand und macht die verschiedenen Saitenebenen fühlbar.

Colourstrings führt eine neue Idee zur Entwicklung der Instrumentaltechnik ein: das „Fingersatz-Pizzicato“. Es zupft dabei nicht nur der kleine Finger, sondern die leeren Saiten werden abwechselnd mit verschiedenen Fingern der linken Hand gezupft (eine höhere Saite mit einem höherzahligen Finger, eine tiefere Saite mit einem niedrigzahligen Finger). Noch bevor die Kinder greifen, werden so die Finger trainiert, sich unabhängig und virtuos zu bewegen.

Durch Abwechseln von Arco und Pizzicato wird das Gewicht des Bogens spürbar – vor allem im kleinen Finger. Auch der linke Arm wird mit den verschiedenen Saitenebenen vertraut.

Aletta spielt Pizzicato der linken Hand und arco (letzte Zeile)

-- Relative Solmisation, inneres Hören --

Einzigartig an Colourstrings ist ebenfalls die systematische Verbindung von relativer Solmisation mit dem Erlernen des Instruments.
Die Verwendung der relativen Solmisation (veränderliches DO bzw. LA als Symbol der Dur bzw. Moll Tonika) erleichtert schon im frühsten Instrumentalunterricht Transpositionen in alle Lagen von allen Tönen ausgehend. Die Stufen werden „vorweg“ gehört und die Finger somit vom inneren Gehör geleitet – eine sehr gute Grundintonation ist das Ergebnis.

Colourstrings-Kinder können ohne Probleme Tonleitern in z.B. Fis-Dur oder B-Moll spielen.

Aletta singt die Töne mit Hilfe der relativen Solmisation und überträgt die so gewonnene Tonvorstellung auf die Geige.

-- Transposition --

Aletta transponiert ein Kinderlied in eine hohe Lage.

Die relative Solmisation dient auch der Bewegungsfreiheit auf dem Instrument, denn schon im anfänglichen Unterricht kann das gesamte Griffbrett mithilfe von Transpositionen erkundet werden. Eine für die Technik so wichtige freie Spielhaltung kann sich so leichter entwickeln.